Pflanzenkohle/Pyrolyse
1. Was versteht man unter Pyrolyse und Pflanzenkohle? (Kurzfassung)
2. Herstellung von Pflanzenkohle bei uns in Waldkirch
2. Herstellung von Pflanzenkohle bei uns in Waldkirch
- Chantico-Terrassenofen
- Selbst gebauter Pyrolyseofen
- Pyrolyse im Schwedenofen
3. Interessante Literatur aus Fachkreisen
- Pflanzenkohleforschung: Warum gerade jetzt? (Claudia Kammann, Universität Gießen)
- Ertragssteigerung mit Pflanzenkohle durch Wurzelapplikation (Hans-Peter Schmidt, Ithaka-Institut)
- Klimapositive Landwirtschaft (Hans-Peter Schmidt/Claudia Kammann, Ithaka-Institut)
4. Interessante Videos
- Biokohle: Diamant des Bodens (YouTube)
1. Was versteht man unter Pyrolyse und Pflanzenkohle?
Kurzfassung:
Pyrolyse wird in der Urban Gardening-Szene ein Carbonisierungsverfahren genannt, bei welchem Pflanzen in Kohle umgewandelt werden. Diese Kohle wird zerstoßen und in die Erde gegeben, zusammen mit Humus/Mist, Effektiven Mikroorganismen (EM) und evtl. Gesteinsmehl. Die Kohle ist selbst kein Dünger, aber sie verfügt wegen ihrer enormen Oberfläche über eine große Wasserspeicherkapazität und reichlich Wohnraum für die Mikrorganismen. Sie ist unverzichtbarer Bestandteil der wertvollen Terra Preta. Asche hat die genannten Eigenschaften nicht.
2. Herstellung von Pflanzenkohle bei uns in Waldkirch
Wir von der Essbaren Stadt Waldkirch haben verschiedene Möglichkeiten zur Herstellung von Pflanzenkohle ausprobiert.
3. Interessante Literatur aus Fachkreisen
Pflanzenkohle-Forschung: Warum gerade jetzt?
Im Zuge des sich beschleunigenden Klimawandels und der weltweit steigenden CO2 -Emissionen führte die Suche nach möglichen Mitigations- (= Abschwächung) und Adaptationsstrategien zu einer stärkeren Wahrnehmung des Themas „Bodenkohlenstoff“.
So beginnt der nachfolgende Text einer Forschungsarbeit von Frau Claudia Kammann , Universität Gießen:
Ertragssteigerung mit Pflanzenkohle
Dieser Artikel setzt sich wissenschaftlich und sehr kritisch mit dem Thema "Pflanzenkohle in der Landwirtschaft" auseinander. Wichtig scheint die gezielte Nutzung der Pflanzenkohle mittels Wurzelapplikation zu sein.
(...) Die in die (künftige) Wurzelzone applizierte Pflanzenkohle stimuliert zunächst das Feinwurzelwachstum und stellt ein zuverlässiges Nährstoff- und Wasserdepot für die Pflanze zur Verfügung. Die Nährstoffe in der Kohle werden auch bei starken Regenereignissen vor dem Auswaschen geschützt. Zudem sorgt die gespeicherte Feuchtigkeit im Wurzelbereich dafür, dass Mikroorganismen auch bei längerer Trockenheit länger aktiv bleiben und die Pflanzenwurzeln symbiotisch versorgen.
Hier der ganze Artikel vom 19. Juni 2016 von Hans-Peter Schmidt aus dem Ithaka-Journal:
Klimapositive Landwirtschaft
Klimabilanz eines Schweizer Pionierbetriebes
An einigen Orten der Welt gibt es bereits Pionierbetriebe, die den fundierten Nachweis erbringen, dass klimapositive Landwirtschaft mit hoher wirtschaftlicher Wertschöpfung
möglich ist. Auf dem Hof Wies im zentralschweizerischen Neuheim wird eine Rinderwirtschaft (60 Rinder) mit lokalem Futteranbau, Humusaufbau und hochstämmigen Obstbäumen kombiniert und durch Pflanzenkohleherstellung sowie ein Kompostwerk ergänzt. Anstatt der für die Schweiz üblichen Emissionen von durchschnittlich 115 t CO2-Äquivalenten pro landwirtschaftlichem Betrieb entzieht der Hof Wies jährlich 380 t CO2 aus der Atmosphäre und ist damit deutlich klimapositiv. Auf 13 Hektar werden so die im Inland verursachten CO2-Emissionen von 65 Schweizer Bürgern kompensiert.
4. Interessante Videos
Biokohle: Diamant des Bodens
Ein sehr einfach gehaltener, aber viel spannendes Wissen vermittelnder Film auf YouTube.
Die ersten 30 Minuten Faszinierendes zum Thema Kohlenstoff und warum seine Eigenschaften die Pflanzenkohle so wertvoll für den Boden machen, die zweite halbe Stunde viel Praktisches.